Mensch. Und Jetzt.
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Die Idee zum Projekt

Im Industrieviertel trifft die Kulturvernetzung für das Viertelfestival immer ziemlich genau unsere künstlerischen Visionen. Mit dem Motto SCHNITTSTELLE können wir die Frage nach dem Menschen, Jetzt herrlich präzise verarbeiten.

Schon lange geistert die Idee in unseren Köpfen, die großartige Wolfgangskirche aus dem 14. Jahrhundert mitten in Kirchberg mit aktuellen Menschen-Themen zu bespielen. Der Raum ist fantastisch, wie ein Höhle, mit einer spannenden Geschichte von Zerstörung und Zusammenhalt und einer speziellen Akustik.

Eine Schnittstelle ist nun ein Interface zwischen Benutzerebenen. Wir stellen uns mit Mensch. Und Jetzt. die Frage, was mit uns gerade passiert, heute, in einer Zeit, die sich so schnell wandelt, wie nie zuvor, und so global agiert, wie nie zuvor. 40.000 Jahre lang war vor allem die menschliche Hand die Schnittstelle zwischen uns und der Welt. Und so hätte ich vor dreihundert Jahren an dieser Stelle einen Gänsekiel von einer mir bekannten Gans vom Dorfanger geschärft und in Gallustinte aus dem Kloster getaucht, um auf Hadernpapier aus dem nahen Städtchen zu schreiben (wäre ich so privilegiert gewesen, es zu können). Heute tippe ich auf einer immergleichen Tastatur, erzeuge 1 und 0, gleichgeschaltet mit Milliarden anderen Menschen weltweit.

Die Digitalisierung bringt uns über eine ganz neue Schnittstelle mit dem Leben in Kontakt, oder gibt es zumindest vor. Wir haben Kontakt mit aberhunderten Freunden, lassen uns ans Ziel dirigieren, checken unsere Mails, tätigen unsere Bankgeschäfte, unsere Einkäufe, zeigen unsere Fotos der ganzen Welt, arbeiten gemeinsam an Projekten, bestellen uns Essen aus einer unendlichen Auswahl, buchen Hotels und Reisen, organisieren Veranstaltungen, suchen unsere Lieferungen, spielen Schach, lesen ein Buch, zählen unsere Schritte, messen unsere Herzfrequenz, die Temperatur, die Seehöhe –  jeder von uns verfügt über unvorstellbare Macht, und all das mit einem einzigen Smartphone, das gerade einmal elf Jahre existiert. Und dabei plagen viele von uns Ängste wie nie zuvor.

Wir wollen mit unserem Projekt keinesfalls weinerlich-nostalgisch auf vergangene Zeiten blicken. Die Digitalisierung ist nicht der Feind, den wir bekämpfen wollen. Im Gegenteil, sie bringt unglaubliche Möglichkeiten mit sich, die wir nutzen und für die wir dankbar sind. Was wir hoch halten wollen, ist der Mensch, sind wir, unsere Fähigkeiten, unsere geschickten Hände und unser schöpferischer Geist.

Mit der Ausstellung, dem Theaterstück und der Musik wollen wir die Besucher*innen durch 40.000 Jahre Menschheits- und Kulturgeschichte führen. Wir glauben daran, dass Integration nicht nur wichtig ist zwischen Menschen aus fernen Ländern, sondern gerade innerhalb jedes Einzelnen von uns. Wir tragen ein reiches Erbe in uns, das wir – wenn man sieht, was mit unseren Kindern in den Schulen passiert – gerade mit beiden Händen verschleudern. Handschrift? Fade handwerkliche Prozesse? Schöpfungskraft und Träume? Zusammenarbeit und Gemeinschaft? Geduld, Ausdauer, Fantasie? Braucht keiner! MINT*-Fächer sind angesagt, effizientes Arbeiten, Optimierung, Standardisierung, reibungsloses Reproduzieren.

Bei der Recherche zur Geschichte, die wir mit dem Theaterstück erzählen wollen, erkennen wir, dass die Digitalisierung und Technisierung schon weiter gedacht und getrieben wird, als uns bewusst war. Alles an Aufrufen, Radiosendungen, Artikeln zum Thema sind winzigkleine Hinweise auf die eine monströse Tatsache: Die Welt der Algorithmen und alle biotechnischen Entwicklungen sind unserem menschlichen Geist schon weit voraus. Wir, die wir nicht Informatik und Gentechnik sprechen, sind ähnlich analphabetischen Landwirten im Mittelalter: Kirche und Adel, des Schreibens kundig, bestimmen über uns Leibeigene, machen Politik, planen Feldzüge, und es weht uns in alle Richtungen, machtlos und sprachlos.

Gegenwart und  Zukunft verlangen von uns Wachsamkeit, Achtsamkeit, ein Miteinander, einen freien Geist und alles Potential, das wir nur nutzen können. Wir glauben, dass es wichtig ist, unsere Vergangenheit zu sehen, anzuerkennen und uns alles an Kräften und Kunstfertigkeit einzuverleiben, dessen wir habhaft werden können. Es geht nicht darum, uns für eine stressige Arbeitswelt mit Superfood und Yoga zu optimieren. Es geht darum, unseren Verstand, unseren Geist, unser Sein als Mensch auszuloten und uns größer zu machen, als die – oft schreckenerregenden – Visionen dreidimensionaler Technik.

Wie das genau gehen soll, davon haben wir natürlich keine Ahnung – wir wollen mit Mensch. Und Jetzt.vor allem wichtige Fragen aufwerfen. Wir machen Kunst, um all das auszuhalten und zu transportieren, wir können Bilder aus allen Epochen malen und Musik durch die Zeit schicken. Wir wollen eine Geschichte erzählen, die zum Lachen bringt und vielleicht zum Weinen, die die Zeit dehnt und anhält, die Kräfte frei setzt, und unser Publikum zum Hauptdarsteller macht: Zum Menschen. Jetzt. In einer verwirrenden Zeit voller Zukunft und scheinbar ohne Vergangenheit.

Wir freuen uns sehr über alle, die im August an dieser Abenteuerreise teilnehmen wollen!

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1040 Wien

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